FPÖ – Ecker zu Pflegestreiks: Pflege ist hauptsächlich weiblich

Mit Teilzeitarbeit in der Pflege droht Frauen eine Pension, die „zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben“ ist
„Gestern war der Equal Pay Day. Und ab
heute streiken erneut Beschäftigte in der Pflege in ganz Österreich für die
35-Stunden-Woche bei gleichbleibendem Lohn“, erklärte die freiheitliche Frauen-
und Seniorensprecherin NAbg. Rosa Ecker und weiter: „Von den rund 125.000
Beschäftigten in dieser Branche sind 70 Prozent Frauen. Viele dieser Frauen
arbeiten meist Teilzeit und ihre Tätigkeit wird viel zu niedrig entlohnt. In
Folge droht diesen Frauen in der Pension ganz klar die Altersarmut. Wir müssen
alles daransetzen, dass es endlich zu einem leistungs- und
anforderungsorientierten gesetzlichen Mindestlohn für Pflegekräfte in Voll- und
Teilzeit kommt. Wer selbst daheim Angehörige pflegt, der weiß ob der
körperlichen und mentalen Anstrengung, die diese Aufgabe mit sich bringt.“
„Wir diskutieren schon viel zu lange über den Mangel an ausgebildeten
Fachkräften im Pflegebereich. Um einen Anreiz zu schaffen, ist nicht nur eine
bessere Entlohnung während des Erwerbslebens nötig. Wir müssen ganz klar dafür
sorgen, dass auch jene Frauen in Teilzeit, die sich für diese Berufssparte
entscheiden, nach jahrelanger Teilzeitarbeit nicht mit einer Pension auskommen
müssen, ‚die zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben‘ im Monat bedeutet“, so
Ecker.
„Im Pflegebereich ist es schon längst fünf Minuten nach Zwölf. Wir müssen dafür sorgen, dass der Pflegeberuf auch finanziell einen Anreiz darstellt. Und wir müssen dafür sorgen, dass jene Menschen, die auf Hilfe im Alltag und in der Pflege angewiesen sind, diese auch in dem Umfang erhalten, den sie benötigen. Wir müssen die Pflegearbeit wertschätzen, materiell monatlich am Konto der Beschäftigten und emotional ebenso. Die tägliche Pflegearbeit ist durchaus eine körperliche und psychische Schwerstarbeit und ein typischer Frauenberuf, die einfach nicht in dem Ausmaß bewertet wird wie etwa die Arbeit eines Mannes, der für seine körperliche Arbeit eine Erschwerniszulage bekommt“, betonte Ecker.