Frauen in systemrelevanten Berufen brauchen mehr als ein „Danke“ und begeistertes Klatschen

„In den letzten Wochen ist Frauenarbeit deutlich sichtbarer geworden. Fraglich aber ist, ob die vielen Frauen in den systemrelevanten Berufen vom Klatschen in Folge viel profitieren werden. Denn laut Experten zeigen vergangene Epidemien: Die Gleichstellung hat sich danach tendenziell negativ entwickelt. Frauen haben eine enorme nervliche Belastung und Herausforderung in der Krise auf sich genommen. Frauen wollen darauf aber nicht sitzen gelassen werden. Realistisch gesehen wird sich aber die Gehaltsschere weiterhin nur viel zu langsam schließen, sieht man sich den Gender Pay Gap an, der in Österreich bei 20 Prozent liegt, der Pensions Gap sogar bei 42 Prozent. Frauen können nicht weitere hundert Jahre warten, bis sich die Einkommensschere endlich schließt. Ganz zu schweigen von der weiblichen Altersarmut und dem Umstand, dass 75 Prozent der Familienarbeit und Pflege liebevoll, jedoch unbezahlt und nicht pensionswirksam auf den Schultern unserer Frauen liegt“, erklärte die freiheitliche Frauensprecherin NAbg. Rosa Ecker.

Ecker zeigt auch auf, dass der derzeitige Schulbetrieb eine massive Herausforderung und Belastung ist: „Unvereinbar mit Berufstätigkeit, Betreuung mehr schlecht als recht, wenn das Kind gerade nicht in der Klasse Unterricht hat, weil der Platz und das Personal fehlen für eine qualitativ gute Betreuung, für das eventuelle Nachholen von versäumten Lernstoff.“ Dazu komme dann auch noch, dass diese Corona-Krise mit allen Einschränkungen sich auch bei Kindern durchaus schwer aufs Gemüt legt – kein Sportunterricht, kein gemeinsames Singen, keine Gruppenarbeiten. „Sogar den Buntstift darf man sich nicht wie gewohnt ausleihen. Masken und Schilder all überall – aber nie normal.“

„Wir sind in Österreich weit entfernt von einer Chancengleichheit im Gesundheitsbereich für Frauen. Das Gesundheitsbudget umfasst nur einen kleinen Teil für die Frauengesundheit – immerhin ist das mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Frauen werden auch hier finanziell stiefkindlich behandelt. Deshalb bringen wir Freiheitliche einen Antrag an die Frauenministerin und den Gesundheitsminister ein, die Maßnahmen im „Aktionsplan Frauengesundheit“ zu forcieren und weiterzuentwickeln, um eine gendergerechte, medizinische, psychosoziale und pflegerische Versorgung von Frauen bis ins hohe Alter gewährleisten zu können“, so Ecker.