Wir brauchen für Frauen Gesundheitsdaten analog der Erhebung für Männer bei der Stellung beim Bundesheer

In der heutigen Sitzung des Nationalrats brachte FPÖ-Frauensprecherin NAbg. Rosa Ecker, MBA einen Antrag zur Beendigung der Altersdiskriminierung von Frauen über 69 Jahren in punkto Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen ein. „Das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm, die Therapien und die Nachbetreuung bei bereits erkrankten Personen muss durchgehend möglich sein“, sparte Ecker nicht mit Kritik an der Tatsache, dass das Einladungsmanagement zu dieser wichtigen Untersuchung leichtfertigerweise wegen Corona ausgesetzt wurde. Laut Experten wurden deswegen heuer 40 Prozent weniger Mammakarzinome entdeckt.

Laut Statistik Austria erkrankten im heurigen Jahr insgesamt rund 400.000 Menschen in Österreich an Krebs, anteilsmäßig mehr Frauen als Männer. „Hinzu kommt leider die Tatsache, dass Frauen, die jünger als 45 und älter als 69 Jahre sind, nur einen eingeschränkten Zugang zu diesem Vorsorgeprogramm haben. Das ist ganz klar eine Altersdiskriminierung, die beendet werden muss“, forderte Ecker und beantragte die Ausweitung des Brustkrebsscreening-Programms ab dem 45. Lebensjahr ohne Altersbeschränkung. Es sei zu befürchten, „dass diesem Antrag das gleiche Schicksal ereilt, wie der von mir eingebrachte Antrag zur Erfassung des gesundheitlichen Zustandes von jungen Frauen in Österreich. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass wir nicht nur in punkto Brustkrebsvorsorge, sondern auch im Bereich der Frauengesundheit bei den anderen Parteien die Sensibilität dafür erreichen“, betonte Ecker die Notwendigkeit, dass „wir analog der Erhebung der Gesundheit bei Männern bei der Stellung beim Bundesheer eine Möglichkeit schaffen, auch bei jungen Frauen den gesundheitlichen Zustand zu erfassen“.

„Offenbar sind aber die anderen Fraktionen im Hohen Haus nach wie vor der Meinung, dass wir das bei den Frauen nicht brauchen. Ich hoffe es liegt nicht daran, dass man bestehende Zielsetzungen ändern müsste, weil sie nicht mehr aktuell sind“, erinnerte Ecker daran, dass etwa im Jahresbuch der Gesundheitsstatistik aus dem Jahr 2016 Frauen nicht sichtbar erfasst sind. „Weder für den grünen Gesundheitsminister noch für die ÖVP-Frauenministerin, aber auch nicht für die Oppositionsparteien SPÖ und NEOS ist der Gesundheitszustand der jungen Frauen in unserem Land von Interesse. Das ist unfassbar, unglaublich und macht betroffen“, betonte Ecker.